Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in der Instandhaltung: „Nachhaltigkeit auch im Industrieservice als ganzheitlicher Ansatz“ – Teil 1
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, und die Instandhaltung spielt dabei eine zentrale Rolle. So können Unternehmen heute schon durch energieeffiziente Prozesse und nachhaltige Materialien in der Instandhaltung ihre Umweltauswirkungen – und auch Kosten – reduzieren. So schreibt etwa Jan Eric Traub auf dem Blog ‚Industriedigital‘ der CCC Software GmbH: „Gerade in der heutigen Zeit kommt es für viele Unternehmen darauf an, ihre Prozesse energetisch zu optimieren. Die Preise steigen und um weiter gewinnbringend produzieren zu können, ist diese Herangehensweise ein Muss. Auch aus dem Aspekt des Klimaschutzes heraus geht der Trend zu möglichst nachhaltiger Produktion und dem maßvollen Umgang mit Ressourcen. Ein Ansatz hierfür kann unter anderem die Optimierung der Instandhaltung sein.“ Auch die Deutsche Bahn hat dies erkannt und sucht derzeit Instandhalter mit folgendem Werbetext: „Die Deutsche Bahn ist nicht nur einer der wichtigsten Mobilitätsdienstleister, sondern auch eines der größten Ingenieurbüros Deutschlands. Um neue Brücken, Tunnel, Bahnhöfe, Gleise und Signalanlagen zu realisieren und nachhaltig instand zu halten, arbeiten aktuell mehr als 10.000 Ingenieure bei uns.“
Dr.-Ing. Roland Ruppel: „Leistungen steht im Bereich Instandhaltung aber vor mehreren Herausforderungen. Um langfristig wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben und ökologischen Standards gerecht zu werden, werden massive Investitionen notwendig sein. Dienstleister müssen ihre Kompetenzen weiter ausbauen und Mitarbeitende im Hinblick auf Nachhaltigkeit und im Umgang mit energieeffizienten neuen Technologien schulen und sensibilisieren.“ Bild: Wisag Industrie Service Holding SE
„Individuelle Konzepte zur Energieeinsparung“
„Instandhaltung ist für uns per Definition nachhaltig“, sagt Dr.-Ing. Roland Ruppel, Produktmanager Instandhaltung bei der Wisag Produktionsservice GmbH. Das Ziel des 35.000 Mitarbeiter:innen starken Spezialisten für Facility Management, Gebäudetechnik, Gebäudereinigung, Sicherheit & Service, Catering, Garten- & Landschaftspflege sowie Consulting & Management ist es dabei, die Lebensdauer von Anlagen und Maschinen maximal zu verlängern und damit die Anlagenverfügbarkeit sicherzustellen. Dafür nutzt Wisag beispielsweise effizientes Ersatzteilmanagement und setzt bei der Reinigung, wenn möglich, auf nachhaltige Verfahren und biologisch abbaubare Reinigungs- und Pflegemittel. „Kommen steuerungsrelevante Baugruppen zum Einsatz, unterstützen wir bei der Einführung eines effektiven Obsoleszenzmanagements“, so Ruppel. „Im Rahmen der Instandhaltung entwickeln wir für unsere Kunden individuelle Konzepte zur Energieeinsparung oder stehen beim Umbau von Anlagen als Experten zur Seite.“
André Panné: „In einem Bahnunternehmen haben wir eine mobile Lösung implementiert, um die Wartung von Zügen effizienter zu gestalten. Durch den Einsatz von Predictive Maintenance konnten wir nicht nur die Energieeffizienz der Züge steigern, sondern auch den CO2-Ausstoß durch optimierte Wartungszyklen verringern.“ Bild: Spie Rodias GmbH
„Spagat zwischen Nachhaltigkeit und Kostenbewusstsein“
Auch für André Panné, Geschäftsführer Spie Rodias, bedeutet Nachhaltigkeit in der Instandhaltung, mit den Kunden langfristig orientierte Maßnahmen zu implementieren, die sich ressourcenschonend und damit positiv auf die Langlebigkeit von Anlagen und deren Energieverbrauch auswirken. „So entstehen sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile. Dabei liegt unser Fokus darauf, Steuerungsmöglichkeiten in bestehende Industrieanlagen zu integrieren, die die Nachhaltigkeit verbessern. Denn viele unserer Kunden arbeiten mit komplexen und älteren Anlagen, die noch nicht für moderne, nachhaltige Optimierung ausgelegt sind.“ Hier liegt laut Panné die Herausforderung darin, „gemeinsam mit den Kunden individuelle Lösungen zu entwickeln, die den Spagat zwischen Nachhaltigkeit und Kostenbewusstsein ermöglichen.“ Denn eines ist klar: In der sich stetig weiterentwickelnden Wirtschaftslandschaft müssen Herstellerunternehmen ihre Prozesse effizient und nachhaltig gestalten.
Oksana Roman: „Wir können bei der Dekarbonisierung energieintensiver Produktions-, Transport- und Verarbeitungsprozesse, der Abkehr von fossilen Energieträgern sowie der Steigerung der Energieeffizienz in allen Wertschöpfungsstufen unterstützen. Dabei sind kohlenstoffarme Energieerzeugung, Reduzierung von Energieverbrauch und Senkung der Emissionen zentrale Aufgaben.“ Bild: Bilfinger
So sieht man das auch beim Industriedienstleister Bilfinger, der die gesamte Wertschöpfungskette von Consulting, Engineering, Fertigung, Montage und Instandhaltung über die Erweiterung und Generalrevision von Anlagen bis hin zu digitalen Anwendungen abdeckt. Oksana Roman, Global Product Manager Maintenance bei Bilfinger: „Wir können bei der Dekarbonisierung energieintensiver Produktions-, Transport- und Verarbeitungsprozesse, der Abkehr von fossilen Energieträgern sowie der Steigerung der Energieeffizienz in allen Wertschöpfungsstufen unterstützen. Dabei sind kohlenstoffarme Energieerzeugung sowie Reduzierung von Energieverbrauch und Emissionen zentrale Aufgaben.“
Die dargestellten Beispiele verdeutlichen, wie Unternehmen durch gezielte Instandhaltungsmaßnahmen Nachhaltigkeit fördern können. Doch welche technologischen und organisatorischen Herausforderungen müssen dabei überwunden werden? Und wie tragen Innovationen zur Umsetzung bei? Die Antworten gibt’s im nächsten Teil.
Als wertegeleitetes Familienunternehmen betrachtet Wisag das Thema Nachhaltigkeit auch über die Instandhaltung hinaus und verfolgt in der Nachhaltigkeitsstrategie einen ganzheitlichen Ansatz, der neben Klima- und Umweltschutz auch die Themen soziale Verantwortung und nachhaltige Unternehmensführung berücksichtigt. Bild: Wisag Industrie Service Holding SE
Messeauftritt der vorgestellten Unternehmen, maintenance 2025:
Bilfinger: Stand 4-D22
Spie Rodias: Stand 5-L20
WISAG: Stand 4-D14